Photographie

Diese Leidenschaft begann mit einer einfachen kleinen Box und dem Rollfilm im Format 6 x 9 cm. Um den Film einzulegen öffnete man auf der Rückseite der Kamera eine Klappe, legte den Rollfilm mit der Papierseite nach oben in den freien Schacht und führte ihn über die trichterförmige schwarze Öffnung und fädelte ihn auf der anderen Seite in die Trommel ein. Danach schloss man die Klappe und drehte an der Kurbel bis durch ein rotes kleines Kunststofffenster die Zahl eins erschien.

Um zu fotografieren schaute man durch einen der beiden Sucher, einen für das Hochformat und der andere für das Querformat. Blendeneinstellungen kannte man damals schon. Es gab nur zwei Blenden. Die Kleine für viel Licht und die Große bei Bewölkung. Als ganz besonderen Effekt gab es noch den Gelbfilter, den man vor die Linse ziehen konnte. Hiermit konnte man besonders bei einem bewölkten Himmel die Wolken dramatisch hervorheben.

Soweit die Theorie! Nur mit zwei Mark Taschengeld die Woche war das nix mit der Fotographie, davon konnte man sich noch nicht mal einen Rollfilm leisten, geschweige die Bilder entwickeln lassen. Aber ich hatte meine erste Camera obsura. Viele Jahre passiert hier auf dem Gebiet wegen knapper Kassen nichts, bis zu meiner bestandenen Gesellenprüfung, die das Blatt wendete. Alle Lehrlinge, so hießen damals die Auszubildenden, bekamen vom Chef, dem alten Fritz Driescher bei einer eins eine Spiegelrefex-Kamera zur Belohnung. Das war ein teures Jahr für den Alten. Alleine in unserem Standort in Rheydt musste er für vier Kameras tief in die Tasche greifen. Jeder bekam eine Canon AV-1 – auch ich. Nicht nur das ich jetzt eine gescheite Kamera hatte, sondern auch als frisch gebackener Geselle über die Mittel verfügte, mir die Filme für mein altes / neues Hobby zu leisten. Hinzu kam, dass ich durch einen Freund Josef Brezichia kennenlernet, einen semiprofessionellen Hobbyphotographen in der schwarz-weißen Photographie. Jupp war ein echter Künstler was in Motivauswahl sowie die Arbeit im Labor anging. Viele Wochenenden verbrachten wir im Studio, in der freien Natur und im Labor zu. Ich wurde so inspiriert, dass ich mir im Badezimmer meiner Wohnung ein eigenes schwarz-weiß Labor einrichtete und selbst experimentierte. Filme wurden zu dieser Zeit nicht einzeln, sondern Kartonweise gekauft.

Mit dem Einzug der digitalen Photographie wurde vieles einfacher. Schnell und unkompliziert gelangten die Bilder über die Speicherkarte auf den Monitor um dort im Foto Shop den letzten feinschliff zu bekommen. Ich beschafft mir einer der ersten Olympus C-1400XL Kameras um den Umstieg zu machen und war auch bei der noch geringen Auflösung von 1,4 Mio. Pixel fasziniert. Fotos waren doch der etwas teuren Anschaffung um sonst zu haben. Keine Entwicklung der Filme und keine Abzüge mehr die bezahlt werden mussten. Man konnte sofort selbst entscheiden, welches Bild es wert war zu überleben und welches gelöscht werden konnte. Ich nutze diese nicht nur privat, sondern auch in meinem Nebengewerbe als Graphiker und Layouter für Druckvorstufen und konnte meinen Kunden einen besonderen Service liefern. Schnell mutiert mein Büro auch zum kleinen Fotostudio. Minuten später gelangten die Bilder nach einer Bearbeitung im Layout meiner Entwürfe. Auch bei meinen Urlaubstouren war sie immer ein guter und zuverlässiger Begleiter. Niemals hat sie mich im Stich gelassen und dafür verehre ich Sie noch heute und besitze sie immer noch. Der Marke bin ich bis heute treu geblieben und dann bei unserem ersten Urlaub in Afrika etwas Größeres gegönnt und mir die Olympus E-510 zugelegt. Diese ist genau so zuverlässig wie ihre Vorgängerin, nur konnte ich diese mit mehr Zubehör ausstatten und den jeweilige Anforderung an die Umgebung und dem Motiv entsprechend mit dem optimalen Objektiv ausstatten. Um nicht ständig dieses zu wechseln, legte ich mir eine Zweite zu. Meine Fotos »